Der Katzenratgeber

Die meisten Katzen wissen instinktiv, wie man sich richtig benimmt, es gibt aber bestimmt einige, die von den nachfolgenden Tipps profitieren.
Denkt daran, dass es nur Vorschläge sind und der jeweiligen Situation angepasst werden können.

1. Es ist serviert!
Fresse niemals aus Deiner eigenen Schüssel, wenn Du Essen vom Tisch klauen kannst.
Trinke niemals aus Deiner Wasserschüssel, wenn irgendwo ein Glas Wasser (oder besser noch, mit Milch) steht, aus dem Du trinken kannst.
Jammere niemals vor Hunger bevor die Leute das Futter aus dem Schrank nehmen. Schreie dann aber so, als ob Du seit Wochen nichts mehr zu fressen bekommen hast.
Sobald das Futter in der Schüssel ist, sollte es erst mal ignoriert werden und wenn Du Dich herablässt zu essen, was man Dir gegeben hat, vergiss nicht, die Hälfte übrig zu lassen.

2. Gäste
Setze eine überraschte und verletzte Miene auf, wenn Du beschimpft wirst, weil Du nach dem Essen auf dem Tisch zwischen dem Geschirr spazieren gehst.
Der Ausdruck sollte besagen: "Aber wenn kein Besuch da ist, darf ich das doch auch!"

Wenn Du einen Schoß zum Sitzen aussuchst, achte immer darauf, dass dieser auch einen guten Kontrast zu Deiner Fellfarbe abgibt.
Beispiel: eine weiße Katze sollte sich immer auf dunkle Schöße setzen.

Begleite Gäste Deiner Untermieter immer zur Toilette. Das gebietet die Höflichkeit. Tu nichts. Setz Dich einfach hin und starre.
Falls ein Gast sagen sollte, dass er Katzen liebe, behandle ihn mit hochmütigem Stolz, verhänge Deine Krallen in den Nylonstrümpfen (falls zutreffend), beiße ihn in die Fußknöchel oder wende eine Kombination der ausgeführten Möglichkeiten an.

Falls ein Gast sagen sollte, dass er Katzen NICHT mag, beschmuse und beschnurre ihn besonders hartnäckig denn solche Menschen müssen ja vom Gegenteil überzeugt werden.

Besondere Freude bereitet es Gästen, wenn Du ihnen eine nassgekaute Fellmaus auf den Schoß legst und sie damit zum Spielen aufforderst.

Wenn ein einzelner oder nur zwei Gäste erscheinen, ignorier sie.
Das gebietet dein Stolz und die Loyalität gegenüber den Untermietern.

Wenn einmal eine Party stattfindet, such den Allergiker und weich ihm nicht von der Seite. Am Besten Du erwischt ihn sitzend ... spring ihm auf den Schoß ...

3. Türen
Toleriere keine geschlossenen Türen.
Um die Türen zu öffnen kann man entweder daran kratzen oder dagegen schlagen.
Sobald die Tür geöffnet wird, darf man selbstverständlich nicht durchgehen.
Nachdem Du befohlen hast, dass eine nach draußen führende Tür für Dich geöffnet wird, stehe auf der Schwelle, halb innen und halb außen, und fange an, über alles mögliche nachzudenken. Das ist vor allem wichtig, wenn es entweder sehr kalt oder sehr heiß ist und während der Schnaken-Hochsaison.

4. Haushalt
Setze Dich niemals in den Waschkorb mit dreckiger Wäsche, sondern warte, bis alles sauber ist und vielleicht gar warm vom Trockner.
Dieses ist sehr wichtig, vor allem bei Handtüchern.
Helfe stets beim Wäschezusammenlegen. Zeige es den Leuten, wenn sie es Deiner Meinung nach nicht richtig gemacht haben, indem Du die Wäsche rumziehst.

Helfe stets beim Bettenmachen. Laken und Bettbezüge müssen angegriffen und gebissen werden, um sie gefügig zu machen.

Wenn Dir Dein Mensch die Katzentoilette reinigt, achte darauf, dass dieses sofort danach benutzt wird auch wenn Du Dich noch so anstrengen musst und Dir vor Anstrengung die Augen vor den Kopf treten.
Es muss schließlich jedem klargemacht werden, dass dies DEINE Toilette ist.

Wenn Du das Kochen überwachst, stell Dich hinter die linke Wade des Kochs.
Da kannst Du nicht gesehen werden und die Chance ist groß, dass man Dich tritt, über Dich stolpert und nachher aufnimmt und sehr gut behandelt.

5. Zusammenleben mit Menschen
Als allgemeine Regel gilt, dass man sich immer zu dem Menschen setzt, der beschäftigt ist und nicht zu dem, der im Moment nichts tut.
Liest einer Deiner Menschen ein Buch oder eine Zeitung, versuche immer, Dich darauf zu setzen.
Wenn das nicht möglich ist, so setze Dich zwischen Buch und Gesicht.

Falls Dein Mensch strickt, setze Dich ganz brav auf seinen Schoß. Vergiss aber nicht, ab und zu die Stricknadeln anzugreifen.

Wenn Dein Mensch beim Briefeschreiben oder ähnlichem ist, setze Dich immer auf die Papiere, auf denen er gerade schreibt.
Wenn sie Dich herunterheben, beobachte sie mit trauriger Miene.
Pass gut auf, ob vielleicht mit Tinte geschrieben wird. Sobald Du noch feuchte Tinte auf Papier siehst, setze Dich drauf.
Nach dem zweiten Hinunterheben musst Du anfangen Kugelschreiber und Bleistifte vom Tisch zu werfen, aber einzeln bitte.

Auch Schreibmaschinen sollte der Mensch nicht alleine bedienen müssen.
Setze Dich auf den Schoß Deines Menschen und versuche, die Typen zu fangen.
Wenn es an der Zeit ist , Papier zu beißen, dann warte, bis der Mensch ein perfekt getipptes Blatt aus der Maschine zieht.

Wenn Du zum Tierarzt musst, miaue ganz besonders kläglich.
Es muss ja nicht jeder wissen, dass Du nur so leidend bist, weil Dich Dein Mensch von der Couch geholt hat und Du den Krimi versäumst.

Wenn jemand Deinen Napf füllen will, zeig Dich interessiert: häng Deinen Kopf hinein. Er wird Dich dann streicheln, bis der Napf von Dir freigegeben wird.

Untermieter brauchen Konzentrationstraining.
Wenn z.B. im Wohnzimmer diese Schäpperkiste läuft und Dich keiner beachtet, der Fressnapf schon 10 Minuten leer ist und Du schon zweimal "Jeck, Jeck" oder "Jipp, Jipp" gesagt hast, geh zum Ledersofa, wirf Dich davor und krall in Rückenlage einmal kräftig in das Ding ... zieh Dich dann mit weiteren Hieben über einen Meter weit.
Es steht bestimmt jemand auf. Sieh zu, dass Du schnell hinter den Tisch kommst und warte bis es wieder ruhig ist. Dann führe den zweibeinigen Untermieter langsam zum Futternapf.
Er wird seinen Fehler erkannt haben und Deinen Napf füllen.

Weise den Weg.
Wenn ein Untermieter durch die Wohnung geht sie zu dass du pfeilschnell seinen Weg kreuzt. Mach das so oft wie möglich und besonders im Dunkeln oder wenn er einen Wäschekorb oder sonst etwas trägt.

Sieh zu, dass Du tagsüber schläfst und des Nachts viel Power hast.
Untermieter schlafen zu viel. Spring daher viermal pro Nacht ins Bett.
Tritt über den ersten Untermieter und leg Dich auf den zweiten. Möglichst so, dass er keine Chance hat sich zu rühren.
Putz Dich nie woanders als auf einem schlafenden Untermieter.

6. Computer
Sehr schön sind Computer.
Warte, bis das Telefon klingelt und der Mensch den Computer verlässt und spiele "Katze auf der Tastatur". Du wirst staunen, was Du alles auf dem Bildschirm sehen kannst.

Wenn jemand am Computer sitzt, rette ihn vor Verspannungen. Schleich Dich heran, streck Dich von hinten an die Lehne und zieh die Krallen einmal knackend ins Leder. Er springt auf, Du wirst beachtet und er ist vor Verspannungen bewahrt.

7. Übelkeit
Taburisieren wir es nicht länger. Es kommt halt doch des öfteren vor:
Wenn Du Dich übergeben musst, ist es wichtig, dass Du schnell machst. Es sei denn Du liegst bereits im Bett.
Ansonsten versuch schnell ins Bett zu kommen.
Bekanntlich kotzt es sich dort am Besten.

Falls die Zeit nicht reicht, versuch auf einen Teppichboden zu kommen. Orientteppiche tun es auch.
Ansonsten schafft man es meist noch schnell auf einen Sessel oder ein Sofa zu kommen - auch gut.
Bedauernswert sind die, die sich im Badezimmer, der Küche oder auf einem sonstigen kalten, gefliesten Boden übergeben müssen.

[Ganz schlimm, wenn es einen auf dem Katzenklo erwischt. Aber Gott sei Dank die totale Ausnahme!]
Sieh in jedem Fall zu, dass Deine Pfütze die Größe eines nackten, menschlichen Fußes hat und dass Du es möglichst ungesehen erledigst.

8. Hygiene
Wir Katzen wissen um die Wichtigkeit der Hygiene und verwenden einen großen Teil des Tages mit der akribischen Pflege unseres Felles, unsere fast nackten Schutzbefohlenen jedoch sind arm dran, ihre Zunge ist degeneriert und eignet sich nicht mehr zur Reinigung, so versuchen sie tapfer mit anderen Hilfsmitteln, wie künstlichen Zungen, auch Waschlappen genannt, unter der missbräuchlichen Verwendung von Wasser (das trinkt Katze doch höchstens) ihren nahezu haarlosen Körper sauber zu halten, es ist unsere Aufgabe sie dabei zu unterstützen und ihnen so unsere tiefempfundene Fürsorge zuteil werden zu lassen, regelmäßiges Gesichtabschlecken ist also unumgänglich, am einfachsten geht es, wenn sie schlafen, da halten sie meist still.

Das waren einige Richtlinien, Du kannst weiter improvisieren.
Denke daran, dass eine erfolgreiche Katze immer gut ausgeruht ist; schlafe deshalb fast den ganzen Tag damit Du nachts um 3 Uhr fit bist, um auf dem Bett Bergsteigen oder Mäusefangen zu spielen.


TOP - nach oben