Möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit altüberlieferten Frühlings - und Fastnachtsbräuchen, in denen der Winter ausgelacht und schließlich vertrieben wurde. Fast überall in Deutschland verbreitet ist zum 1. April die Sitte, jemanden mit unmöglichen Aufträgen loszuschicken. So wurden ehedem in erster Linie Kinder oder Untergebene zum Kaufmann geschickt, um "Ibidum" (Ich bin dumm), Strohbohrer, Dukatensamen, Schneckenblut oder ein "silbernes Warteinweil" zu besorgen. Um noch ausgefallenere Dinge wie ungebrannte Asche oder getrockneten Schnee, Hühnergräten und Gänsemilch zu erwerben, musste man sich auf den Weg in die Apotheke machen. Doch selbst, wer von seinem Dienstherrn beauftragt wurde, einen dringend benötigten "Sack Wind" auszuliefern und dieser Aufforderung zunächst dienstbeflissen nachkam, konnte sich spätestens dann einen Narren schelten, wenn er mit einem schadenfrohen "April, April" bedacht wurde oder es ihm beispielweise im Schwäbischen ganz frech entgegen tönte: "Aprilkueh (Aprilkuh) mach' d'Auge zua." In der Pfalz wusste man jedenfalls ganz genau, dass man von Aprilsnarren nicht allzu viel zu erwarten hatte und stellte lakonisch fest: "...schickt man se an de Rhei(n), falle se ennei (hinein)." Im Erzgebirge hieß es: Am 1. April "ka(nn) mer aführn, wen mer will!" In England versteht man sich bevorzugt auf das Schreiben scherzhafter Briefe, und insbesondere Holländer und Friesen sind darauf bedacht, jemandem das Gesicht schwarz oder weiß zu malen oder ihm etwas von hinten an die Kleider zu heften. Gerne werden nichts ahnende Zeitgenossen auch dazu verleitet, angebliche Löcher, Flecken, Beulen oder andere Schäden an der Kleidung ausfindig zu machen. Medien verstehen sich seit einiger Zeit darauf, massenweise Neugierige zu erfundenen Veranstaltungen zu locken. Im Computerzeitalter rufen auch falsche Virenwarnungen immer wieder gehörigen Schrecken hervor. |