Die einen meinen, dieser Brauch sei ein Abbild des in den mittelalterlichen Passionsspielen üblichen Hin-und-her-Schickens Christi von Herodes zu Pilatus. Andere sehen den Ursprung dieser Sitte in der Wetterlaunigkeit dieses Monats. Wahrscheinlicher aber ist, dass Karl IX. von Frankreich den Anlass gab, indem er den Jahreswechsel veränderte: Karl IX. verlegte 1564 per Dekret und ohne ersichtliche Gründe den Jahreswechsel vom damals üblichen 1. April auf den 1. Januar. Damit brachte er alles durcheinander, war es doch üblich am Neujahrstag wertvolle Geschenke zu verteilen. Mit der Verlegung des Jahreswechsels verschob sich dieser Brauch. Zunächst wurden die Gaben am 1. Januar verteilt, dann am Heiligen Abend. Am 1. April wurden nur noch billige Scherzartikel verschenkt. Fiel der Beschenkte darauf herein, freute man sich. Später erleichterte man sich das In-den-April-schicken, indem man den Spaß mit Worten betrieb. Was am 1. April unternommen wird, scheitert, hieß es früher. Es wurde weder geheiratet noch getauft, und ein Geschäft wurde erst recht nicht abgeschlossen. Das mussten schon Wirtschaftsspekulanten 1530 erfahren: Sie verließen sich auf einen Beschluss des Reichstages von Augsburg, der angeblich zur Verbesserung des Finanzwesens den 1. April als besonderen Münztag festgelegt hatte, horteten riesige Mengen Geldstücke, freuten sich auf den Gewinn. Sie wurden enttäuscht, denn der Münztag fand nicht statt. |